#deinfluencing: Ein Hashtag mit Potenzial?

#deinfluencing: Ein Hashtag mit Potenzial?

In der digitalen Welt sind wir permanent von Informationen und Meinungen umgeben. Insbesondere auf Social Media werden wir von Influencern und ihren Inhalten beeinflusst. Doch unter dem Hashtag #deinfluencing braut sich eine Kehrtwende zusammen. Wie der Name schon verrät, zielt der neueste Social Media Trend nicht darauf ab, Verbraucher zum Kauf von Produkten zu bewegen, sondern genau das Gegenteil zu erreichen. Immer mehr Influencer beginnen damit, Verbraucher davon abzuhalten, Produkte zu kaufen. Ziel der Sache: falsche Werbung bekämpfen und das Vertrauen der Follower zurückgewinnen. Übrigens: Der Hashtag #deinfluencing hatte zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Artikels mehr als 458, 4 Millionen Aufrufe auf TikTok. An der Sache könnte also etwas dran sein. 

„Mascara Gate“

Vor ein paar Wochen war das Internet von einer Sache besessen - Mikayla Nogueiras Wimpern. Falls du nicht auf dem Laufenden bist: Der Beauty-Guru (allein auf TikTok über 14 Millionen Follower) hat eine Marke aufgebaut, die auf brutaler Ehrlichkeit aufbaut. In einem TikTok-Video teilte Nogueira ihre Rezension der neuen L'Oréal Telescopic Lift Mascara und löste damit einen Shitstorm aus, der an Katrina erinnerte.
Während sie das Produkt auftrug, sagte sie: „Das hat buchstäblich mein Leben verändert. Das sieht aus wie falsche Wimpern!“ Nachdem sie die zweite Schicht aufgetragen hatte – off camera angemerkt - sahen ihre Wimpern merklich länger aus. Sofort wurde der Clip von Fans kritisiert, die überzeugt waren, dass sie falsche Wimpern trug. Das Video ist viral gegangen und hat in fünf Tagen fast 55,3 Millionen Aufrufe, 1,2 Millionen Likes und 67.000 Kommentare erzielt. Die Mehrheit der Kommentare hatte nur eine Frage: Trägt sie falsche Wimpern? Du verstehst, auf was wir hinauswollen. 

Was ist Deinfluencing?

Deinfluencing bedeutet, sich bewusst von negativen Einflüssen auf Social Plattformen zu distanzieren oder sie sogar ganz zu meiden. Es geht darum, sich gegen Inhalte, Accounts oder Personen zu schützen, die uns bewusst manipullieren. Das kann in verschiedenen Bereichen relevant sein, zum Beispiel im Umgang mit Bodyshaming, Cybermobbing, politischen Diskussionen oder Kaufentscheidungen. Der erste Schritt ist sich bewusst zu machen, welche Inhalte einen negativ Einfluss auf uns haben. Welchen Accounts folge ich und warum? Welche Themen oder Trends verursachen bei mir negative Emotionen? Welche Personen sorgen für Stress in meinem Newsfeed? Ein wichtiger Aspekt ist das Setzen von Grenzen - emotional und wirtschaftlich. Wir sollten uns nicht scheuen, Accounts oder Personen zu entfolgen oder zu blockieren, die uns nicht guttun. Wichtig ist dabei, dass wir uns nicht schuldig fühlen oder uns rechtfertigen müssen. 

Woher der Hype?

Das Budget der Konsumenten wird monatlich knapper, die Inflation treibt die Preise der Produkte weiter in die Höhe. Viele Influencer erkennen, dass ihre Follower nicht mehr das Geld haben, um jedes Produkt zu kaufen. Deinfluencer setzen genau hier an. Sie möchten ihren Followern helfen herauszufinden, welche Produkte die Investition wert sind.
Vor allem in der der Beauty-Community ist der neue Trend besonders ausgeprägt. Immer mehr TikToker geben ehrliche product reviews ab und geben zu, wenn sich ein Kauf nicht lohnt.
Die Content Creator sind so einflussreich, dass sie hypothetisch für Marken genauso entscheidend sein werden könntenwie eine gesponserte Empfehlung. Das sorgt natürlich für Gesprächsstoff in den Marketingabteilungen rund um den Globus.

Sind Influencer fertig mit Kaufempfehlungen?

Die Frage der Fragen! Die kurze Antwort: nein. Influencer empfehlen ihren Followern immer noch sehr gerne Käufe, weit mehr, als dass sie irgendein Produkt deinfluencen.
Vor allem auf TikTok regieren Hashtags wie #tiktokmademebuyit, #founditonamazon und #amazonmusthaves das Influencer-Marketing mit Milliarden von Aufrufen. Im Vergleich dazu wirken die zirka 500 Millionen Aufrufe des Hashtags #deinfluencing fast bescheiden. Die Schlagzeilen mögen zwar den Eindruck erwecken, dass der Trend das Ende des Influencer-Marketings bedeuten würde - ist es aber nicht. Es ist vielmehr ein Aufruf an die Zuschauer, kritischer darüber nachzudenken, wer sie beeinflusst. Es geht darum sich darüber bewusst zu sein, wofür man sein Geld ausgibt und den Nutzen des Produkts zu hinterfragen.

Fazit

Die Lektion, die Marken daraus lernen können, ist sich wieder auf ihre Nische zu konzentrieren. Es geht um eine gut durchdachte Zusammenarbeit mit Influencern, die eine Zielgruppe ansprechen, die zu deinem Produkt passt.


 
 








 

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